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Dienstag, 18. September 2007
Perverse Linuxer! Alle in einen Sack!
foomzr, 02:32h
Wow! Der NDR bringt mal eben einen deutschsprachigen Linux-Channel im IRC mit Pädophilen in Verbindung.
Natürlich gebührenfinanziert. Da freuen wir uns aber.
Man soll keinen bösen Willen unterstellen, wenn auch reine Dummheit als Begründung ausreichen könnte. Aber wenn da mein Nick (im IRC bin ich nicht anonym unterwegs und nutze den Nick z.T. auch gegenüber Kunden, wenn Testmails an bzw. vom Freemailer gesendet werden) und meine IP-Adresse auf dem Bildschirm stünden, würde ich ohne zu zögern auf eigene Kosten vom Anwalt volle Breitseite feuern lassen. Abmahnung, Unterlassungserklärung, Strafanzeige, alles was drin ist.
Natürlich gebührenfinanziert. Da freuen wir uns aber.
Man soll keinen bösen Willen unterstellen, wenn auch reine Dummheit als Begründung ausreichen könnte. Aber wenn da mein Nick (im IRC bin ich nicht anonym unterwegs und nutze den Nick z.T. auch gegenüber Kunden, wenn Testmails an bzw. vom Freemailer gesendet werden) und meine IP-Adresse auf dem Bildschirm stünden, würde ich ohne zu zögern auf eigene Kosten vom Anwalt volle Breitseite feuern lassen. Abmahnung, Unterlassungserklärung, Strafanzeige, alles was drin ist.
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Sonntag, 16. September 2007
Wo bitte geht's zum Bonuslevel?
foomzr, 10:11h
Meine Entdeckung des Jahres ist ganz klar die freie Musik vom Portal Jamendo. Schön, daß man so viel Kreativität da draußen finden kann. Erwartungsgemäß und wie bei ähnlichen Projekten schon gesehen bzw. gehört, klingen dabei die eher elektronisch angehauchten Alben in aller Regel sehr gut, während man z.B. akustischen und rockigen Alben ab und zu schonmal anmerkt, daß die professionelle Produktion fehlt.
Letztere Beobachtung trifft für den engelsgleichen Gesang von No, Really aber glücklicherweise nicht zu.
"If you have nothing to hide,
You have nothing to fear.
We keep you safe at night,
So you won't mind if we are everywhere."
(No, Really: Citizen, Go Back to Sleep,
vom Album Rust)
Ein weiterer Anspieltip wäre der 8-Bit-Folk der hessischen Band Pornophonique. "Show me some Bonus Points, some Golden Coins. I need an Extralife." - Sowas habe ich wahrhaftig noch nie gehört.
Die auf Jamendo veröffentlichten Alben können dort ausschließlich per Bittorrent oder Emule heruntergeladen werden. Wer sich damit nicht auseinandersetzen mag, kann sich auf den Homepages der Künstler umsehen. Diese bieten ihre Alben oft auch zum direkten Download an.
Letztere Beobachtung trifft für den engelsgleichen Gesang von No, Really aber glücklicherweise nicht zu.
"If you have nothing to hide,
You have nothing to fear.
We keep you safe at night,
So you won't mind if we are everywhere."
(No, Really: Citizen, Go Back to Sleep,
vom Album Rust)
Ein weiterer Anspieltip wäre der 8-Bit-Folk der hessischen Band Pornophonique. "Show me some Bonus Points, some Golden Coins. I need an Extralife." - Sowas habe ich wahrhaftig noch nie gehört.
Die auf Jamendo veröffentlichten Alben können dort ausschließlich per Bittorrent oder Emule heruntergeladen werden. Wer sich damit nicht auseinandersetzen mag, kann sich auf den Homepages der Künstler umsehen. Diese bieten ihre Alben oft auch zum direkten Download an.
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Samstag, 8. September 2007
Bevor es zu spät ist.
foomzr, 12:12h
Mit Nachdruck sprach sich BKA-Chef Ziercke erneut für das Mittel der Online-Durchsuchung zur Terrorismus-Bekämpfung aus. Laut IMK-Teilnehmern sagte er: "Wir brauchen die technischen Möglichkeiten dafür so schnell wie möglich, weil die aktuelle Gefährdungslage noch ganz konkret ist." Dieses Jahr hätten es die Ermittler noch ohne die Online-Razzien geschafft, 2008 werde man dieses Glück nicht mehr haben. (SpOn)
Erinnert mich von der Argumentationsweise ein wenig an meinen Autoverkäufer, der mir im Sommer von der in wenigen Wochen drohenden Preiserhöhung erzählte, die sich durch schnelles Unterschreiben eines Kaufvertrags vermeiden ließe. Nur mit dem Unterschied, daß ich dem Autoverkäufer mehr vertraue als dem Chef des BKA.
Man muß sich diese ganze Aussage mal ganz genau anschauen: Die technischen Möglichkeiten werden benötigt. Dabei hat mittlerweile jeder verstanden, daß die Technik vorhanden ist und genutzt wird und "nur" der gesetzliche Rahmen dafür fehlt. Diese Möglichkeiten werden schnellstens benötigt, weil die Gefährdungslage im Moment noch sehr "konkret" ist. Demnächst ist sie das also nicht mehr. Ich lese somit effektiv die Aussage: "Das Ding muß jetzt durchgezogen werden, solange unser Fahndungserfolg ganz heiß ist. Nächstes Jahr kommen wir damit sonst vielleicht nicht mehr durch."
Erinnert mich von der Argumentationsweise ein wenig an meinen Autoverkäufer, der mir im Sommer von der in wenigen Wochen drohenden Preiserhöhung erzählte, die sich durch schnelles Unterschreiben eines Kaufvertrags vermeiden ließe. Nur mit dem Unterschied, daß ich dem Autoverkäufer mehr vertraue als dem Chef des BKA.
Man muß sich diese ganze Aussage mal ganz genau anschauen: Die technischen Möglichkeiten werden benötigt. Dabei hat mittlerweile jeder verstanden, daß die Technik vorhanden ist und genutzt wird und "nur" der gesetzliche Rahmen dafür fehlt. Diese Möglichkeiten werden schnellstens benötigt, weil die Gefährdungslage im Moment noch sehr "konkret" ist. Demnächst ist sie das also nicht mehr. Ich lese somit effektiv die Aussage: "Das Ding muß jetzt durchgezogen werden, solange unser Fahndungserfolg ganz heiß ist. Nächstes Jahr kommen wir damit sonst vielleicht nicht mehr durch."
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Fruchtbare Jugend
foomzr, 12:09h
"Ich habe Angst."
(IRC-Teilnehmer nach der Festnahme einer islamistischen Terrorzelle in Deutschland.)
Und zwar nicht vor der politischen Entwicklung in Deutschland, sondern vor den Terroristen und vor der Rache der Amerikaner, weil es in Deutschland Terroristen gibt.
Mein Vater, der den zweiten Weltkrieg als Jugendlicher erlebt hatte, sagte immer, es müßte mehr RAF-Terror geben. Politiker und Manager müßten jede Sekunde um ihr Leben fürchten. Der hatte keine Angst vor Terroristen.
Ich selbst habe meine Jugend mit Atomwaffen vor der Haustür und dem eisernen Vorhang in einer guten Stunde Entfernung verbracht. Ich hatte natürlich keine Angst, aber im Rückblick wird es einem schon Angst und Bange. Mir kommt es allerdings heute manchmal so vor, als seien die Verhältnisse in der Welt damals stabiler gewesen.
Und jetzt die Preisfrage: Was ist mit den jungen Leuten, die heute so um die 20 sind? Die in einem vereinten Deutschland aufgewachsen sind, in dem es keine Selbstschußanlagen mehr gab und der Russe nicht mehr böse war. Die nie mit ansehen mußten, daß es mit der Freiheit auch anders laufen kann, als in ihrer Heimat. Und die im Jahr 2001, in der Blüte ihrer Jugend, plötzlich durch eine Handvoll Terroranschläge aus ihrem Idyll gerissen wurden?
Je gemächlicher ich darüber nachdenke, umso eher scheint mir zu dämmern, daß es viele junge Leute da draußen gibt, die sich nach nichts mehr sehnen als nach Sicherheit. In den 1990ern war ja schließlich alles sicher. Und wer demnächst mal eine Familie gründen will, hat gegen das Versprechen von ein wenig mehr Sicherheit möglicherweise nichts einzuwenden.
Das sind die Betonschädel, die nichts zu verbergen haben und mit "Stasi 2.0"-Vergleichen mangels Hintergrund nichts anfangen können. Schwerer als die dürfte kaum jemand zu erreichen sein.
Ich habe Angst. Angst davor, immer mehr der einst unveräußerlichen Grundrechte an das Sicherheitsbedürfnis ignoranter Mitmenschen zu verlieren. Darauf kommt es an, und nicht darauf, daß die gefühlte Wahrscheinlichkeit (die real gleich Null ist), in der U-Bahn in die Luft gesprengt zu werden, um einen Bruchteil reduziert wird.
(IRC-Teilnehmer nach der Festnahme einer islamistischen Terrorzelle in Deutschland.)
Und zwar nicht vor der politischen Entwicklung in Deutschland, sondern vor den Terroristen und vor der Rache der Amerikaner, weil es in Deutschland Terroristen gibt.
Mein Vater, der den zweiten Weltkrieg als Jugendlicher erlebt hatte, sagte immer, es müßte mehr RAF-Terror geben. Politiker und Manager müßten jede Sekunde um ihr Leben fürchten. Der hatte keine Angst vor Terroristen.
Ich selbst habe meine Jugend mit Atomwaffen vor der Haustür und dem eisernen Vorhang in einer guten Stunde Entfernung verbracht. Ich hatte natürlich keine Angst, aber im Rückblick wird es einem schon Angst und Bange. Mir kommt es allerdings heute manchmal so vor, als seien die Verhältnisse in der Welt damals stabiler gewesen.
Und jetzt die Preisfrage: Was ist mit den jungen Leuten, die heute so um die 20 sind? Die in einem vereinten Deutschland aufgewachsen sind, in dem es keine Selbstschußanlagen mehr gab und der Russe nicht mehr böse war. Die nie mit ansehen mußten, daß es mit der Freiheit auch anders laufen kann, als in ihrer Heimat. Und die im Jahr 2001, in der Blüte ihrer Jugend, plötzlich durch eine Handvoll Terroranschläge aus ihrem Idyll gerissen wurden?
Je gemächlicher ich darüber nachdenke, umso eher scheint mir zu dämmern, daß es viele junge Leute da draußen gibt, die sich nach nichts mehr sehnen als nach Sicherheit. In den 1990ern war ja schließlich alles sicher. Und wer demnächst mal eine Familie gründen will, hat gegen das Versprechen von ein wenig mehr Sicherheit möglicherweise nichts einzuwenden.
Das sind die Betonschädel, die nichts zu verbergen haben und mit "Stasi 2.0"-Vergleichen mangels Hintergrund nichts anfangen können. Schwerer als die dürfte kaum jemand zu erreichen sein.
Ich habe Angst. Angst davor, immer mehr der einst unveräußerlichen Grundrechte an das Sicherheitsbedürfnis ignoranter Mitmenschen zu verlieren. Darauf kommt es an, und nicht darauf, daß die gefühlte Wahrscheinlichkeit (die real gleich Null ist), in der U-Bahn in die Luft gesprengt zu werden, um einen Bruchteil reduziert wird.
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Freitag, 7. September 2007
Kurzer Aussetzer im RDF
foomzr, 10:50h
Ich spüre eine starke Erschütterung der Macht des Apple'schen Reality Distortion Field. Steve Jobs macht eine seiner Ankündigungen, senkt mal eben den Preis eines vor 2 Monaten auf den Markt geworfenen Produkts um ein Drittel und hat zunächst nur flapsige Bemerkungen für alle Bedenkenträger übrig.
Kurz darauf lenkt er ein, weil er die Kunden diesmal zu sehr über den Tisch gezogen hat, bittet in einem offenen Brief an die Kunden um Entschuldigung und bietet eine Gutschrift in Höhe der halben Preissenkung an: "We apologize for disappointing some of you."
Wenn der Meister derart von seinem Höhenflug runterkommt, muß es hinter den Kulissen wirklich furchtbar gekracht haben.
Tja, Steve, das hast Du nun davon, daß Du uns treue Fans seit Monaten im Regen stehen läßt und stattdessen nach Kräften versuchst, die Lifestyle-Party-People zu beglücken. Die selben, die im Juni noch vorm Laden kampiert haben, um als erste eins der teuren iPhones zu bekommen, sind jetzt sauer auf Dich, weil Du sie - das kann man wohl klar so aussprechen - glatt verarscht hast.
Mit uns Mac-Fanboys wäre Dir sowas nie passiert.
Denk mal drüber nach.
Kurz darauf lenkt er ein, weil er die Kunden diesmal zu sehr über den Tisch gezogen hat, bittet in einem offenen Brief an die Kunden um Entschuldigung und bietet eine Gutschrift in Höhe der halben Preissenkung an: "We apologize for disappointing some of you."
Wenn der Meister derart von seinem Höhenflug runterkommt, muß es hinter den Kulissen wirklich furchtbar gekracht haben.
Tja, Steve, das hast Du nun davon, daß Du uns treue Fans seit Monaten im Regen stehen läßt und stattdessen nach Kräften versuchst, die Lifestyle-Party-People zu beglücken. Die selben, die im Juni noch vorm Laden kampiert haben, um als erste eins der teuren iPhones zu bekommen, sind jetzt sauer auf Dich, weil Du sie - das kann man wohl klar so aussprechen - glatt verarscht hast.
Mit uns Mac-Fanboys wäre Dir sowas nie passiert.
Denk mal drüber nach.
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Donnerstag, 6. September 2007
Crypto-Bedrohung
foomzr, 10:43h
Auf der anderen Seite muß man eigentlich beinahe schon dankbar dafür sein, wenn Kriminelle und solche, die es werden wollen, mittels Codesprache ("Der Goldhamster kratzt sich dreimal am Beutel") und toter Briefkästen in Kontakt bleiben und ihre Pläne einfach so auf die Festplatte legen.
Man stelle sich vor, es würde eine kriminelle Vereinigung ausgehoben, die etwas kreativer gewesen wäre und intensiv mit Verschlüsselung gearbeitet hätte. Alle Daten würden nur in verschlüsselter Form sichergestellt und solange die Verdächtigen schwiegen, würde niemand dahinter kommen, was sie sich gegenseitig in ihren Mails zu sagen hatten. Am Ende müßte man sie womöglich aus Mangel an Beweisen laufen lassen.
Die Bundesregierung würde in Rekordzeit versuchen, die Menschheit ins finstere Internet-Mittelalter der 1990er zu katapultieren und das Verschlüsseln von E-Mails ohne oder auch mit Hintertür mal eben zu verbieten. Mit Verschlüsselungsverboten hat man in Deutschland bisher keine Erfahrung, könnte also ganz unbefangen an die Sache herangehen und in der selben Weise weiterhin wie ein besoffener Hooligan um sich prügeln, wie das der Schäuble im Moment eh schon tut.
Die braven Bürger würden brav mit dem Kopf nicken und brav auf jene zeigen, die eben nicht bereit sind, brav damit zu leben, daß Internet-Mail weniger vertraulich als jede Postkarte sein soll. Es sind und bleiben eben immer die anderen, die scheinbar nicht so brav sind was zu verbergen haben.
Man stelle sich vor, es würde eine kriminelle Vereinigung ausgehoben, die etwas kreativer gewesen wäre und intensiv mit Verschlüsselung gearbeitet hätte. Alle Daten würden nur in verschlüsselter Form sichergestellt und solange die Verdächtigen schwiegen, würde niemand dahinter kommen, was sie sich gegenseitig in ihren Mails zu sagen hatten. Am Ende müßte man sie womöglich aus Mangel an Beweisen laufen lassen.
Die Bundesregierung würde in Rekordzeit versuchen, die Menschheit ins finstere Internet-Mittelalter der 1990er zu katapultieren und das Verschlüsseln von E-Mails ohne oder auch mit Hintertür mal eben zu verbieten. Mit Verschlüsselungsverboten hat man in Deutschland bisher keine Erfahrung, könnte also ganz unbefangen an die Sache herangehen und in der selben Weise weiterhin wie ein besoffener Hooligan um sich prügeln, wie das der Schäuble im Moment eh schon tut.
Die braven Bürger würden brav mit dem Kopf nicken und brav auf jene zeigen, die eben nicht bereit sind, brav damit zu leben, daß Internet-Mail weniger vertraulich als jede Postkarte sein soll. Es sind und bleiben eben immer die anderen, die scheinbar nicht so brav sind was zu verbergen haben.
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Schweinefleischislamismus
foomzr, 02:05h
Nach der Schäuble-Großpleite vom Wochenende wird postwendend ein vereitelter "Beinahe-Terroranschlag" aus dem Hut gezaubert und sich kräftig auf die Schultern geklopft.
Daß die zu allem entschlossenen Mitglieder dieser Terrorzelle nicht in der Lage waren, ihre Kommunikation vor der Polizei geheimzuhalten und scheinbar nichts darauf hindeutet, daß sie aus ihrer Rohchemie auch tatsächlich bombenfähiges Material hätten brauen können, hält die Behörden nicht davon ab, zu verkünden, daß "ein Anschlag unmittelbar bevorstand", und es bis dahin "nur eine Frage der Zeit" gewesen sei. Wie das beides zusammenpassen soll, erklärt uns leider niemand. Aber wir nehmen mal zugunsten von BKA & Co. an, daß es keine Unschuldigen getroffen hat und sehen über die haarigen Triumphreden hinweg.
Stutzig machte mich heute im Spiegel-Artikel Gotteskrieger an der Heimatfront die Analyse des Experten Fuad Hussein hinsichtlich dessen, was die vielen zum Islam übergetretenen Deutschen noch alles in Petto haben könnten:
"Es gibt heute schon Konvertiten, die ihre Konversion nicht mehr öffentlich machen, um getarnt zu sein. [...] Sie essen Schweinefleisch, sie gehen in Kirchen, sie haben Freundinnen. Niemand weiß, wer sie sind, bis sie zuschlagen."
Noch sind den Sicherheitsbehörden solche Fälle nicht untergekommen - aber ausgeschlossen wird nichts mehr.
Dieses düstere Szenario läuft dann wohl darauf hinaus, daß man sich in Zukunft schon verdächtig macht, wenn man nur Interesse für den Islam oder arabische Kultur zeigt oder vielleicht öfter mal zur Falafelbude geht.
Vor einigen Jahren waren europäische Sicherheitsbehörden noch schockiert, als eine belgische Konvertitin sich im Irak im Namen al-Qaidas in die Luft sprengte. Heute versucht man schon, Profile für solche Konvertiten-Typen zu entwickeln. Die Spirale dreht sich schnell.
Konsequenterweise dreht sich damit auch die Schnüffelspirale immer schneller. Plötzlich wird es eben doch interessant, wer bei Amazon Bücher über den Islam bestellt hat, obwohl er einen deutschen Namen hat. Und wer bei der Volkshochschule Arabisch belegt, wird das möglicherweise tun, weil er sich besser mit dem Koran beschäftigen können will.
Das alles führt zu einem Klima, in dem sich normale Bürger jeden ihrer Schritte überlegen müssen, weil sie Angst davor haben, unter einen diffusen Terrorverdacht zu geraten. Die Angst vor den Terroristen wird durch eine allgegenwärtige Angst vor dem Staat ersetzt.
Was für eine Form von Sicherheitsgewinn das dann aber aus Sicht des Endanwenders bringen soll, muß mir erstmal jemand erklären.
Daß die zu allem entschlossenen Mitglieder dieser Terrorzelle nicht in der Lage waren, ihre Kommunikation vor der Polizei geheimzuhalten und scheinbar nichts darauf hindeutet, daß sie aus ihrer Rohchemie auch tatsächlich bombenfähiges Material hätten brauen können, hält die Behörden nicht davon ab, zu verkünden, daß "ein Anschlag unmittelbar bevorstand", und es bis dahin "nur eine Frage der Zeit" gewesen sei. Wie das beides zusammenpassen soll, erklärt uns leider niemand. Aber wir nehmen mal zugunsten von BKA & Co. an, daß es keine Unschuldigen getroffen hat und sehen über die haarigen Triumphreden hinweg.
Stutzig machte mich heute im Spiegel-Artikel Gotteskrieger an der Heimatfront die Analyse des Experten Fuad Hussein hinsichtlich dessen, was die vielen zum Islam übergetretenen Deutschen noch alles in Petto haben könnten:
"Es gibt heute schon Konvertiten, die ihre Konversion nicht mehr öffentlich machen, um getarnt zu sein. [...] Sie essen Schweinefleisch, sie gehen in Kirchen, sie haben Freundinnen. Niemand weiß, wer sie sind, bis sie zuschlagen."
Noch sind den Sicherheitsbehörden solche Fälle nicht untergekommen - aber ausgeschlossen wird nichts mehr.
Dieses düstere Szenario läuft dann wohl darauf hinaus, daß man sich in Zukunft schon verdächtig macht, wenn man nur Interesse für den Islam oder arabische Kultur zeigt oder vielleicht öfter mal zur Falafelbude geht.
Vor einigen Jahren waren europäische Sicherheitsbehörden noch schockiert, als eine belgische Konvertitin sich im Irak im Namen al-Qaidas in die Luft sprengte. Heute versucht man schon, Profile für solche Konvertiten-Typen zu entwickeln. Die Spirale dreht sich schnell.
Konsequenterweise dreht sich damit auch die Schnüffelspirale immer schneller. Plötzlich wird es eben doch interessant, wer bei Amazon Bücher über den Islam bestellt hat, obwohl er einen deutschen Namen hat. Und wer bei der Volkshochschule Arabisch belegt, wird das möglicherweise tun, weil er sich besser mit dem Koran beschäftigen können will.
Das alles führt zu einem Klima, in dem sich normale Bürger jeden ihrer Schritte überlegen müssen, weil sie Angst davor haben, unter einen diffusen Terrorverdacht zu geraten. Die Angst vor den Terroristen wird durch eine allgegenwärtige Angst vor dem Staat ersetzt.
Was für eine Form von Sicherheitsgewinn das dann aber aus Sicht des Endanwenders bringen soll, muß mir erstmal jemand erklären.
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Mittwoch, 5. September 2007
Der Preis der Online-Freiheit (Teil 1)
foomzr, 09:45h
Im Netz "belastbar" anonym zu bleiben, ist garnicht so trivial. Hat man die technischen Probleme ("Wie komme ich überhaupt ins Netz?") gelöst (einfach) kommen die organisatorischen Probleme ("Wie kommuniziere ich im Netz?"). Die sind schon etwas fummeliger zu lösen.
Am Ende stehen dann die persönlichen Probleme, denn man stellt bald fest, daß man zu allen alten Freunden praktisch den Kontakt abbrechen muß. Sicher: Man kann unter seiner neuen, anonymen Identität in ihren Blogs kommentieren und auf den selben IRC-Channels chatten. Aber sich zu erkennen geben sollte man nicht. Die Gefahr, daß man an Themen und Schreibstil erkannt wird, ist auch schon groß genug, ohne daß man mit Hinweisen um sich wirft. Ich stelle es mir sehr schwierig vor, anonym zu einer neuen guten Reputation zu kommen. Das fängt schon allein hier an: Ich weiß nicht, ob diese Blog von jemandem gelesen wird. Kommentiert wird schonmal nicht. In meinem parallelen Leben wäre das undenkbar. Ob solche Dinge wirklich wichtig sind, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Zurück zum rein technischen Problem des Internetzugangs: Das hatte ich mir etwas komplizierter vorgestellt. Mir schwebten düstere Fantasien vor, wie ich mittels kaskadierter Portforwardings über mehrere SSH-Logins und offene WLAN-Router meine Spuren verwische. Dieser erste Schritt ist dabei in Wirklichkeit der leichteste, da uns mittlerweile Tor, "The Onion Router", zur Verfügung steht. Tor ist ein Verbund von Servern, über die die eigenen Anfragen so lange verschleiert werden, bis eine Nachverfolgung praktisch unmöglich wird. Unmöglicher jedenfalls, als ich es mit eigenen Mitteln jemals hinbekommen könnte. Man installiert dazu einfach das Tor-Paket (in meinem Fall ist das ein handliches Bundle aus Vidalia und Privoxy) und hat sofort einen Socks- und HTTP-Proxy auf localhost verfügbar, der einen irgendwo auf der Welt aus dem Tor-Netzwerk herausfallen läßt. An schlechten Tagen ist Tor leider alles andere als performant, aber es gibt auch Phasen, in denen man praktisch keine Verlangsamung bemerkt. Ich denke, daß ich in diesem Bereich in Kürze selbst aktiv werden und Bandbreite für Tor zur Verfügung stellen werde.
Die schlechte Nachricht ist, daß man nicht einfach anfangen kann, über Tor wie gewohnt loszusurfen. Das ist eines der oben erwähnten "organisatorischen" Probleme, die reichlich Überschneidung zu den bereits beschriebenen "persönlichen" Problem haben. Nur ein Beispiel: Um die Anonymität zu wahren, darf man sich nicht unter seinem altbekannten Bloglines-Account anmelden, sich auf irgendwelche Blogs durchklicken und dort auf Tor umschalten und unter der neuen, anonymen Identität kommentieren. Warum? Der Referer-Header verrät, wie man auf das jeweilige Blog kam und zeigt auf den noch im realen Leben angelegten Bloglines-Account. Das will man so mit Sicherheit nicht haben.
Mehr dazu, wie ich meine beiden "Identitäten" getrennt halte, in einem späteren Beitrag.
Am Ende stehen dann die persönlichen Probleme, denn man stellt bald fest, daß man zu allen alten Freunden praktisch den Kontakt abbrechen muß. Sicher: Man kann unter seiner neuen, anonymen Identität in ihren Blogs kommentieren und auf den selben IRC-Channels chatten. Aber sich zu erkennen geben sollte man nicht. Die Gefahr, daß man an Themen und Schreibstil erkannt wird, ist auch schon groß genug, ohne daß man mit Hinweisen um sich wirft. Ich stelle es mir sehr schwierig vor, anonym zu einer neuen guten Reputation zu kommen. Das fängt schon allein hier an: Ich weiß nicht, ob diese Blog von jemandem gelesen wird. Kommentiert wird schonmal nicht. In meinem parallelen Leben wäre das undenkbar. Ob solche Dinge wirklich wichtig sind, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Zurück zum rein technischen Problem des Internetzugangs: Das hatte ich mir etwas komplizierter vorgestellt. Mir schwebten düstere Fantasien vor, wie ich mittels kaskadierter Portforwardings über mehrere SSH-Logins und offene WLAN-Router meine Spuren verwische. Dieser erste Schritt ist dabei in Wirklichkeit der leichteste, da uns mittlerweile Tor, "The Onion Router", zur Verfügung steht. Tor ist ein Verbund von Servern, über die die eigenen Anfragen so lange verschleiert werden, bis eine Nachverfolgung praktisch unmöglich wird. Unmöglicher jedenfalls, als ich es mit eigenen Mitteln jemals hinbekommen könnte. Man installiert dazu einfach das Tor-Paket (in meinem Fall ist das ein handliches Bundle aus Vidalia und Privoxy) und hat sofort einen Socks- und HTTP-Proxy auf localhost verfügbar, der einen irgendwo auf der Welt aus dem Tor-Netzwerk herausfallen läßt. An schlechten Tagen ist Tor leider alles andere als performant, aber es gibt auch Phasen, in denen man praktisch keine Verlangsamung bemerkt. Ich denke, daß ich in diesem Bereich in Kürze selbst aktiv werden und Bandbreite für Tor zur Verfügung stellen werde.
Die schlechte Nachricht ist, daß man nicht einfach anfangen kann, über Tor wie gewohnt loszusurfen. Das ist eines der oben erwähnten "organisatorischen" Probleme, die reichlich Überschneidung zu den bereits beschriebenen "persönlichen" Problem haben. Nur ein Beispiel: Um die Anonymität zu wahren, darf man sich nicht unter seinem altbekannten Bloglines-Account anmelden, sich auf irgendwelche Blogs durchklicken und dort auf Tor umschalten und unter der neuen, anonymen Identität kommentieren. Warum? Der Referer-Header verrät, wie man auf das jeweilige Blog kam und zeigt auf den noch im realen Leben angelegten Bloglines-Account. Das will man so mit Sicherheit nicht haben.
Mehr dazu, wie ich meine beiden "Identitäten" getrennt halte, in einem späteren Beitrag.
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Montag, 3. September 2007
Die lieben Waffen
foomzr, 22:39h
Ach, der Schäuble und das Waffengesetz. Darum soll's mir garnicht in erster Linie gehen. Vielleicht hat ja heute der eine oder andere mehr gemerkt, daß der Schäuble nicht so ganz 100% zurechnungsfähig ist.
Mein Favorit am heutigen Tag war eigentlich der Mann von der Polizei, Konrad Freiberg, der in einem der unzähligen heute dazu auf Spiegel Online erschienen Artikel die Einführung eines Waffenregisters gefordert hat:
"Die Kosten eines Bundeszentralregisters wären minimal und seine Einrichtung würde zur Verbesserung der Sicherheit beitragen."
Ja! Denn wenn die Kanone des irren Amokläufers, der mich im Einkaufszentrum erschießt, registriert war, bin ich wenigstens mit Sicherheit ermordet worden. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, daß die Polizisten, für die der Herr Freiberg spricht, das sehr viel anders sehen. Die werden bei Einführung eines solchen Registers kaum einen Sicherheitsgewinn verspüren.
Worum geht's also? Mal wieder nur um Datensammelei zum Zweck der Datensammelei? Oder gleich um die Ausgrenzung einer ganzen Bevölkerungsgruppe?
Meine Meinung zum gesamten Themenkomplex? Ganz einfach: Im Zweifel für die jungen Sportschützen. Vor denen habe ich nämlich durchaus weniger Angst als vor übernervösen Vertretern der deutschen Staatsmacht.
Mein Favorit am heutigen Tag war eigentlich der Mann von der Polizei, Konrad Freiberg, der in einem der unzähligen heute dazu auf Spiegel Online erschienen Artikel die Einführung eines Waffenregisters gefordert hat:
"Die Kosten eines Bundeszentralregisters wären minimal und seine Einrichtung würde zur Verbesserung der Sicherheit beitragen."
Ja! Denn wenn die Kanone des irren Amokläufers, der mich im Einkaufszentrum erschießt, registriert war, bin ich wenigstens mit Sicherheit ermordet worden. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, daß die Polizisten, für die der Herr Freiberg spricht, das sehr viel anders sehen. Die werden bei Einführung eines solchen Registers kaum einen Sicherheitsgewinn verspüren.
Worum geht's also? Mal wieder nur um Datensammelei zum Zweck der Datensammelei? Oder gleich um die Ausgrenzung einer ganzen Bevölkerungsgruppe?
Meine Meinung zum gesamten Themenkomplex? Ganz einfach: Im Zweifel für die jungen Sportschützen. Vor denen habe ich nämlich durchaus weniger Angst als vor übernervösen Vertretern der deutschen Staatsmacht.
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Sweetie Spam
foomzr, 22:03h
Eigentlich will ich es - meiner eigenen geistigen Gesundheit zuliebe - ja garnicht so genau wissen. Aber irgendwie bin ich trotzdem zu 100% davon überzeugt, daß da draußen Millionen doofer Tussen sitzen, die sich über diese lustische Spam-Mail mit dem knuffischen viagrablauen Elefanten auch noch freuen.
Die Masche ist jetzt aber schon neu, oder?
Die Masche ist jetzt aber schon neu, oder?
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Sonntag, 2. September 2007
Die Parallelwelt des Parallelnerd
foomzr, 13:10h
"What do I have to do to get a little privacy?!?"
(Shrek, 2001)
Einiges. Und da stehe ich nun. Eingewählt ins Internet über eine lahme ToR-Verbindung mit grauseliger Latenz und bröckeliger Verbindungsqualität. Und natürlich, wenn man Staat und Medien Glauben schenken will, in bester Gesellschaft mit Terroristen und Kinderschändern, denn wer sonst könnte Interesse an ein wenig Privatsphäre haben?
„Privacy bedeutet […] mehr als ‚das Recht in Ruhe gelassen zu werden‘, sondern das aktive Recht, darüber zu bestimmen, welche Daten über sich […] von anderen gebraucht werden und welche Daten auf einen selbst einwirken dürfen.“ (Zitat via Wikipedia)
Ich bin mal gespannt, wie lange es dauern muß, bis zumindest ein halbwegs signifikanter Teil der Menschen in der Bananenrepublik dahinter kommen, daß "unser" Land langsam aber sicher zum Überwachungsregime umgebaut wird, in dem die Polizei zum Schutz unserer Sicherheit mit Privilegien ausgestattet wird, die man vor 20 Jahren nur in der DDR vermutet hätte.
Allein darum soll es hier aber nicht gehen. Paranoia ist schließlich nur das halbe Leben. ;-)
(Shrek, 2001)
Einiges. Und da stehe ich nun. Eingewählt ins Internet über eine lahme ToR-Verbindung mit grauseliger Latenz und bröckeliger Verbindungsqualität. Und natürlich, wenn man Staat und Medien Glauben schenken will, in bester Gesellschaft mit Terroristen und Kinderschändern, denn wer sonst könnte Interesse an ein wenig Privatsphäre haben?
„Privacy bedeutet […] mehr als ‚das Recht in Ruhe gelassen zu werden‘, sondern das aktive Recht, darüber zu bestimmen, welche Daten über sich […] von anderen gebraucht werden und welche Daten auf einen selbst einwirken dürfen.“ (Zitat via Wikipedia)
Ich bin mal gespannt, wie lange es dauern muß, bis zumindest ein halbwegs signifikanter Teil der Menschen in der Bananenrepublik dahinter kommen, daß "unser" Land langsam aber sicher zum Überwachungsregime umgebaut wird, in dem die Polizei zum Schutz unserer Sicherheit mit Privilegien ausgestattet wird, die man vor 20 Jahren nur in der DDR vermutet hätte.
Allein darum soll es hier aber nicht gehen. Paranoia ist schließlich nur das halbe Leben. ;-)
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